Vor einem interessierten Kreis von ca. 35 Teilnehmern hielt der Landtagskandidat der Grünen Dr. Markus Büchler am 25.06 2018 einen Vortrag zum Thema „ Mobilität für Menschen- Lebensqualität trotz Wachstum“.
Ausgehend vom steigenden Bevölkerungswachstum im Großraum München verwies der Referent auf die Ursachen dieser Entwicklung: die Schaffung von neuen Arbeitsplätzen und den internationalen Trend der Urbanisierung in den Ballungsgebieten.
Allerdings könnten nur bezahlbares Wohnen/Bauen und ein durchdachtes Konzept der Mobilität die Lebensqualität im Großraum München erhalten bzw. verbessern.
Dr. Markus Büchler kritisierte die bisherige Verkehrspolitik in unserem Ballungsraum, die einseitig auf den Ausbau des Straßennetzes gesetzt habe, mit der Folge, „dass wer Straßen baut, viel Verkehr ernten wird“.
Als beeindruckende Gegenbeispiele einer anderen Politik führte er die Metropolen Wien und Kopenhagen an Durch mehr ÖPNV, sichere Fuß- und Radwege und Radschnellwege sei es gelungen, in Wien den Anteil des Autoverkehrs um 18% zu senken. In Kopenhagen setzte man für Strecken unter 10 km auf das Fahrrad als Mobilitätsmittel, weil es praktisch, schnell und preisgünstig sei. Unterstützend wirkt dabei das System der Intermodalität, d.h. das Fahrrad fügt sich in die Reisekette ein. Es lässt sich entweder problemlos und kostenfrei in der S-Bahn transportieren oder steht als Mietfahrrad für die letzten Meilen von der S-Bahnhaltestelle zum Büro am Bahnhof bereit.
Zur Verbesserung der Mobilität für den Großraum München stellte der Landtagsabgeordnete zwei Konzepte vor:
• Um die Verkehrsströme zwischen Umland und Stadt besser zu lenken, erörterte er den Ausbau von Radschnellwegen und den Bau einer kostengünstige Seilbahn zur Überquerung der Isar.
• Bei der Reduzierung des Autoverkehrs in der Stadt und den umliegenden Ortschaften könnte die Reformierung des MVV einen wesentlichen Beitrag leisten. Ein Verbund aus S und U-Bahn, Bus, Taxi, Tram, Drive Now, Taxi, und Park and Ride der DB könnten mit Hilfe einer (Kredit)karte genutzt werden. Eine entsprechende APP würde dem Nutzer das jeweils effizienteste und günstige Verkehrsmittel anzeigen, mit dem er sein Ziel erreichen kann.
Ein besonderen Anklang bei den Teilnehmern fand bei den Teilnehmern das in Österreich praktizierte Konzept der Kommunikation im öffentlichen Raum. Ähnlich wie in einer Fußgängerzone bewegen sich dort in der Ortsmitte alle Verkehrsteilnehmer gleichmäßig aufmerksam und langsam, Fußgänger, Fahrräder und Lieferverkehr.
In der abschließenden lebhaften Diskussion wünschten sich die Teilnehmer für die Gemeinde Oberhaching:
• sichere und teilweise beleuchtete Fahrradwege durch den Perlacher Forst
• familien-/kinderfreundliche Fahrradwege zu den Kitas und Grundschulen
• sichere und bequeme Wege für ältere Mensch (kein Kopfsteinpflaster)
• Weniger Parkplätze für Autos in der Ortsmitte
Abschließend dankten die beiden Sprecher des Ortsverbandes der Grünen in Oberhaching Dr. Markus Büchler für seinen ausführlichen und informativen Vortrag.
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