Am 28.1. 2019 sprachen im voll besetzten Saal des Gasthauses Weissbräu in Oberhaching Dr. Oliver Seth von den Grünen und Eike Hagenguth vom BUND Naturschutz über das Verschwinden der Artenvielfalt in Bayern.
In ihren Vorträgen stellten sie einen Zusammenhang zwischen dem Verschwinden der Lebensräume für Tiere und Pflanzen und dem drastischen Rückgang der Arten her. In unserer vom Menschen stark beeinflussten und gestalteten Natur gibt es zahlreiche Aspekte, die das Überleben vieler Arten bei Pflanzen und Tieren gefährden.
- In ausgeräumten Landschaften gibt es kaum noch Platz für natürlichen Pflanzenwuchs, z.B. für Hecken, Böschungen und Ufervegetation.
- Die Zerschneidung von Lebensräumen durch unüberwindbare Wege und Nutzungs-flächen verhindert den Austausch innerhalb von Arten und führt letztlich auch zum Aussterben.
- Stickstoffeinträge aus Landwirtschaft, Industrie und Straßenverkehr führen zu einem Stickstoffüberschuss in den Böden. Dies gefährdet unser Trinkwassers durch Nitrateintrag, bedingt aber auch eine Überdüngung der Böden und führt damit zum Verschwinden zahlreicher Ackerpflanzen, die mageren Boden zum Überleben benötigen. Pestizide schädigen direkt und indirekt die Artenvielfalt.
- Wiesen werden bis zu 5 mal im Jahr gemäht, so dass viele blühende Wiesenpflanzen keine Chancen haben sich zu entfalten. Damit verlieren viele Insekten, wie z. b. Schmetterlinge, Heuschrecken, aber auch etliche Vögel ihre Nahrungsgrundlage und Raum zur Fortpflanzung. Die Intervalle zwischen den Mähterminen sind zu kurz um Nachwuchs erfolgreich aufzuziehen.
- Forscher verzeichnen einen Rückgang heimischer Vogelarten um 60%. Besonders betroffen sind die Arten des Feldflur. Durch den Eintrag von Pestiziden und Düngern, das Mulchen, sowie auch die Reduzierung der Randstreifen von Feldern durch Umackern, werden auch diese letzten naturnäheren Streifen als Futterquelle vernichtet.
- Wir Menschen tragen durch zunehmende Flächenversiegelung und ganz individuell durch die Schaffung von blank geputzten Designer-Gärten zum Schwinden der Artenvielfalt bei.
Durch diese Eingriffe in unsere Lebensumwelt werden die Lebensräume vieler Pflanzen und Tiere nachhaltig zerstört. Das Honigbienen in einer Landschaft mit intensivem Ackerbau keine Nahrung finden und keinen Honig mehr bilden können ist ein Aspekt. Wir Unterbrechen die Nahrungsketten vieler Arten und damit am Ende auch von uns selbst.
Zum Ende der Veranstaltung fasste das nachdenkliche Schlusswort eines Zuhörers viele Wortmeldungen zusammen: „Es geht nicht nur um die Bienen, es geht um uns! Jeder hat es hat es In der Hand mit seinen Konsumentscheidungen für die Vielfalt der Arten zu sorgen“.
Hier geht`s zur Pressemitteilung.
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