Der “Grüne Salon” am 23.07.2018 zum Thema „ökologische Landwirtschaft ohne Gift“, fand ausserordentlich starken Zuspruch von Bürgern und Bauern.
Nach der Begrüßung der über 80 Anwesenden durch die Sprecherin des Ortsverbandes Martina Riepold und Sprecher und Gemeinderat Claus Katzer berichtete Peter Eberl auf Einladung des Ortsverbandes „Bündnis90/Die Grünen“ von seiner Umstellung auf einen Bioland-Hof vor 30 Jahren. Heute ist er ein Vollerwerbsbetrieb für zwei Familien. Der Riegerhof liegt idyllisch in Ebertshausen, einem Ortsteil der Gemeinde Strasslach.
Die Gründung war ein Abenteuer ohne echte Vorbilder. Persönliche Gesundheitsprobleme des „Senior-Bauern“ aufgrund des Umgang mit Pflanzenschutzmitteln standen am Anfang. Gemeinsam mit seiner Frau wollte er mit seiner Familie in einer naturnahen Umgebung leben und in Form durchdachter Landschaftsgestaltung mit kleinstrukturierten Flächen, Wildgehölzen einen Beitrag für eine lebenswerte Heimat leisten. Er und seine Familie verstehen sich als Lebensmittel-Erzeuger im eigentlichen Wortsinn; sie produzieren Güter die unserem Leben dienen. Nach Ausführung von Peter Eberl Junior kommt man diesem Ziel nahe, wenn man die Grundprinzipien der ökologischen Kreislaufwirtschaft beachtet: vielseitige Fruchtfolgen auf dem Acker, artgerechte Tierhaltung mit einer Fütterung, die dem Tierwohl verpflichtet ist, Verwendung von nur organischem Dünger und Verwertung der anfallenden Gülle.
Die Tochter des Senior-Bauern Evi Eberl gab einen anschaulichen Einblick in die Produktpalette des Bio-Bauernhofs. Es werden produziert:
– Kartoffeln: nicht nur die traditionelle Sorten sondern auch „Spasskartoffeln“ in verschiedenen Farben und lustigen Formen (Tannenzapfen)
– Milch: 85 Kühe liefern täglich Milch an die Andechser Molkerei. Jede Kuh hat ihren eigenen Schlaf/Futterplatz im aufwendig neu erbauten Klimahaus. Das Futter stammt aus eigenem Anbau.
– 225 Legehennen in zwei mobilen Ställen produzieren 250 Eier am Tag.Um Parasitenbefall zu verhindern, werden die Ställe auf dem Grünland wöchentlich versetzt. Gefüttert werden Hühner und Gockel mit Körnern und Gras aus eigener Herstellung.
Ein Familienmitglied kümmert sich zudem noch um 5-10 eigene Bienenvölker.
Eine Einladung der Familie an alle Anwesenden, den Riegerhof, Dorfstr. 11, in Ebertshausen zu besuchen, schloss die Präsentation ab. Ganz besonders willkommen seien Kinder, weil der Riegerhof sich als Erlebnisbauernhof versteht.
Rechnet sich die ökologische Landwirtschaft? Auf diese Frage verwies Peter Eberl auf die persönliche Grundüberzeugung, die von allen Familienmitgliedern geteilt wird. Mit 40 Wochenarbeitsstunden kann man den Hof nicht führen. Die Zahl der Bio.Höfe wächst mit 5-10% pro Jahr, auch wenn einige wieder aufgegeben haben. Für die Eberl-Familie hat es sich ausgezahlt.
Unter den Gästen waren auch erfreulich viele ortsansässige Landwirte, die konventionell wirtschaften. Diese beteiligten sich lebhaft an der oft kontrovers geführten Diskussion.
Der Sprecher des BN bat die konventionellen Bauern sich an die Spritzvorgaben zu halten und den BN beim Schutz von Vogelgelegen tatkräftig zu unterstützen.
Nach Abschluss der Veranstaltung saßen beide Bauernfraktionen zusammen bei einem kühlen Bier.
Die Grünen von Oberhaching planen dieses Konzept des „Grünen Salons“ weiterzuführen. Der Salon versteht sich als offenes Diskussionsforum, wo auch widerstreitende Ansichten zu aktuellen Themen ausgetauscht werden.
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